Die Trolle
Die Entstehungsgeschichte der Trolle liegt tief im Dunkel der Vergangenheit verborgen. Halb vergessene Legenden berichten davon, das Varkaz, mächtigster der Erzdämonen des Chaos, hier seine Hand im Spiel hatte. Laut diesen uralten Erzählungen soll er versucht haben, kriegerische, unüberwindliche Kreaturen zu erschaffen, um damit die Welt endgültig unter das Joch Malagashs zu zwingen. Trolle sind in allen Gebieten fernab der Zivilisation weit verbreitet, besonders in den alten Wäldern der Orklande und in allen Gebieten des ewigen Eises – der Kalten Öde, dem Norden Hadrans, Anguirs und wohl auch den Landen von Kolte.
Das tägliche Überleben in solchen Gebieten erweist sich natürlich als besonders schwer. Da sind selbst die Trolle keine Ausnahme, da solch karges Gebiet harte Ansprüche an ihren Magen stellt. Aus diesem Grund kommt es immer wieder zu Überfällen dieser grobschlächtigen Kreaturen, die von ihrem Hunger getrieben in friedliche Länder einfallen. Um also ihre Mägen zu füllen, schrecken sie vor nichts zurück. Trolle lieben z.B. frische Halblinge über alles, sie werden von ihnen als wahre Delikatessen hoch geschätzt. So ist es dann und wann zu beobachten, dass das kleine Volk beim Auftauchen eines Trolles flugs die Beine in die Hand nimmt, als wäre Malagash persönlich hinter ihnen her. Allerdings sind Trolle, ist nichts anderes zur Hand, durch aus mit einer Hammelkeule oder einem Schinken zufrieden.
Von ihrer unbändigen Fressgier einmal abgesehen, ist es vor allem mangelnde Intelligenz und ihre Vergesslichkeit, die ihr Leben bestimmen. Ähnlich den Ogern scheint das geistige Fassungsvermögen der Trolle nicht besonders hoch zu sein. Begriffe wie Angst, Respekt, Benimm und Fasten sind jenseits ihrer Vorstellungkraft. Sollten die Trolle wirklich durch Magie geformt worden sein, so ist dies vielleicht auf einen Fehler bei ihrer Erschaffung zurückzuführen. Einige Gelehrte vertreten diese Theorie, während andere behaupten, die Trolle seien durch einen mächtigen Fluch verdummt. Egal, welcher Grund dieser Dummheit zugrunde liegt, die Trolle haben ihn bestimmt vergessen.
Selbst im täglichen Leben neigen sie dazu, Dinge, die länger als fünf Minuten zurück liegen, zu vergessen. Dann kann man sie beobachten, wie sie sich im Kopf kratzen, verwunderte Blicke um sich werfen, um anschließend auf die nächste Nahrungsquelle zuzusteuern. Doch hüte man sich davor, diese Wesen für absolut dumme und einfältige Kreaturen zu halten. Gerade im Kampf beweisen sie oft ein hohes Geschick und brutale Kraft. Es ist vor allem ihre unbändige Stärke, die sie zu so gefährlichen Gegnern macht. Allerdings kämpfen sie, offenbar ihres unberechenbaren Wesens wegen, fast ausschließlich in den Armeen des Chaos. So ist es dann nicht verwunderlich, das viele Trolle auch einem primitiven Glauben an Malagash anhängen.
Das äußere Erscheinungsbild der Trolle ist beindruckend: Sie sind hochgewachsen und breitschultrig und überragen nicht selten sogar den größten Oger. Ihre borkenartige Haut ist braun bis steingrau, moosig und teilweise von pilz- und rankenartigen Gewächsen überwuchert. Ihre Körper sind häufig entstellt, beispielsweise durch Buckel oder zusammengewachsene Finger, jedoch von einer unglaublichen Körperkraft erfüllt.
Trolle beherrschen die allgemeine Sprache nur schlecht, ihre Sätze bestehen nur aus Bruchstücken, die gerade eben zu verstehen sind: „Troll hat Hunger auf frischen Halbling!“
Ob der Troll, der sich gerade anschickt, den unglücklichen Halbling zu verspeisen, männlich oder weiblich ist, ist für das Auge des Laien nicht erkennbar. Trollmann und Trollfrau unterscheiden sich auf eine Art und Weise, die nur sie selbst kennen.