Die Oger
Oger erscheinen wie die großen Vettern der Orks und sind vermutlich als Hybriden zwischen Trollen und Orks entstanden.
Da Trolle, ohnehin mit einer erlesenen Dummheit geschlagen, in der Zeit der Paarung auch den letzten Rest des ihnen in amöbialer Winzigkeit innewohnenden Grundverstandes der alles Lebende antreibt, über Bord zu werfen scheinen, ist es nicht überraschend, dass sie dann und wann in Ermangelung eines Partners ihrer eigenen Rasse einen Angehörigen anderer Rassen als sexuelles Betätigungsfeld ansehen. Ausnahme sind wieder Halblinge, die generell gefressen werden! So muss es sich einst abgespielt haben, dass aus der unfreiwilligen Verbindung von Ork und Troll die Rasse der Oger hervorging.
Entgegen den Trollen gelten Oger als wenigstens halbwegs intelligent. Diesbezüglich haben sie die Schläue und Verschlagenheit von den Orks geerbt, die großen Muskelkräfte, die allerdings nicht ganz an die der Trolle heranreichen, aber auch die Beschränktheit von den tumben Waldbewohnern. Den Ogern ist es sehr wichtig, immer wieder zu bemerken, dass sie – zugegebenermaßen – nicht ganz so dumm sind wie Trolle!
In größeren Familien ziehen sie als Nomaden durch viele Teile der Welt und folgen den „Herden“, die sie in den meisten Fällen als Nahrungsmittel ansehen – Menschen, Elfen und natürlich Halblinge, weswegen sie ihr Weg auch des Öfteren in Dörfer und Städte führt. Die lukullische Vorliebe für die leckeren, kleinen Pelzfüße ist die einzige Überschneidung mit den Trollen, die die Oger offen und ohne in Berserkerwut zu verfallen als Stichelei zulassen.
Die größten umherziehenden Oger-Populationen findet man in der Steppe von Slone in den Wilden Landen, im Schwarzdrachengebirge, wo es sogar eine Ogerstadt gibt – K’rzann – sowie in vielen Gegenden von Sythia, den Orklanden und Mittelhadran.
Oger können durchaus umgänglich sein, wenn sie es wollen, sind aber wegen der rauen Art ihrer Gastfreundschaft gefürchtet. Als Gast am Feuer von Ogern nicht vom Halbling- oder Ritterbein naschen zu wollen wird als Friedensbruch und als Zurückweisung von Freundschaft angesehen und endet meist damit, dass der ehemalige Gast über der Glut schmort. Im Kampf sind Oger fast noch gefährlicher als Trolle, weil sie ihre große Kraft besser koordinieren können und trotz ihrer scheinbaren Plumpheit schnell und behände agieren. Da sie sich auch in Gruppen unterordnen können, nicht unbedingt auf dem Recht des Stärkeren beharren und sich von Schläue beeindruckt zeigen, sind sie gerne als Söldner in jeder Armee der Welt gesehen.
Der durchschnittliche Oger hat mit Religion nichts zu schaffen, allerdings sind sie durchaus für die eine oder andere Glaubensrichtung zu begeistern, egal welcher Form. Da sie von Natur aus nicht wirklich bösartig sind, kommt zwar der Glaube an Malagash ihrem chaotischen Naturell recht nahe, schließt aber nicht aus, dass in seltenen Fällen Oger sogar in den Reihen der Ultorianer zu finden sind.
Ogerfrauen wie -männer sind sehr groß und stämmig, haben breite Schultern und häufig einen noch breiteren Leibesumfang. Die Eckzähne des Unterkiefers sind noch stärker ausgeprägt als die der Orks und nicht selten wächst ihnen ein kurzes, gedrungenes Horn auf der flachen Stirn. Ihre Haut ist meist bräunlich und fest wie Leder. Als Kleidung werden vorzugsweise Felle und Stoff- wie Lederfetzen getragen.